Bockauktion in Oberbieber mit 60 Tieren von 16 Züchtern
aus drei Bundesländern
Von Jörg Niebergall
Oberbieber.
Bock auf Reiten oder doch lieber Bock auf Bock? Während
für die Pferdeliebhaber am Samstag „nur“ der Ausritt in die freie Natur auf dem Programm stand, tummelten sich in der Halle der Reitsportanlage Flohr erstmals jede Menge blökender männlicher Schafe,
ihre alten und neuen Besitzer und jede Menge interessierter Zuschauer.
Die Landesverbände Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland hatten
zur Prämierung und Absatzveranstaltung für Zuchtböcke der
Rassen Charollais, Ile de France, Merinolandschaf, Schwarzköpfiges
Fleischschaf, Shropshire-Schaf und Suffolk-Schaf eingeladen. 16 Züchter
der Verbände hatten insgesamt 60 Tiere mit nach Oberbieber gebracht.
Erst bewertete Preisrichter Johann Trinkl aus dem bayerischen
Hackermois die zwischen ein und zwei Jahre alten Tiere, dann stellte Zuchtleiter Heinrich Schulte (Landwirtschaftskammer Koblenz) die Sieger und ihre Besitzer der Öffentlichkeit vor. Im Team mit der
hessischen Kollegin
Katja Götz wurde die Prämierung vorgenommen.
Kein Schnäppchen: 3800 Euro für ein Schaf der „Extraklasse“
Dann schlug die Stunde von Auktionator Berthold F. Majerus. Der
Chef einer Agrarberaterfirma ist Fachmann auf dem Gebiet. Schnell
hatte Majerus die Käufer im Griff, sprachgewandt fand er für jeden
Bock die passenden Worte, und auch den Umgang mit dem Auktionshammer beherrschte er perfekt.
Einfach nur mal reinschauen, das war dann auch die Absicht von
Schafzüchterin Simone Melsbach und ihrem Vater Werner aus Feldkirchen,
die selbst eine Herde mit rund 500 Schafen besitzen. „Ich glaube, das reicht eigentlich“, sagt Simone Melsbach. „Und außerdem
haben wir ja zu Hause selbst großartige Tiere, sodass wir hier nicht
mitsteigern müssen.“
Bei 500 Euro starteten die Auktionen und gingen schnell auch mal in den vierstelligen Bereich. 3800 Euro mussten man dann schon für ein Tier der „Extraklasse“ hinlegen.
Der Mayener Friedel Bous hatte das Glück und verkaufte seinen
Bock nach Baden-Württemberg. So sah man dann am Ende
auf beiden Seiten überwiegend zufriedene Gesichter.
Genauso hatten sich die Veranstaltungsleiter Werner Neumann
aus Heimbach-Weis und der Vorsitzende des hessischen Verbandes
für Schafzucht und Schafhaltung, Oliver Stey, das Event vorgestellt.
Zuletzt hatten die Veranstaltungen im hessischen Alsfeld stattgefunden,
besonders durch das Engagement von Werner Neumann traf
man sich aber jetzt wieder einmal in Rheinland-Pfalz. „Das Ambiente
mit der Halle hier hatte sich einfach angeboten“, sagt Neumann.
„Wir nahmen Kontakt zum Betreiber Daniel Engel auf und wurden
uns schnell einig, hierhin einzuladen. Zumal unser Stall in Heimbach-
Weis derzeit einfach voll ist.“
Und da bis auf einige kleine Technikprobleme alles wie am
Schnürchen lief, das weiträumige Außengelände für jede Menge
Fahrzeuge und Besucher Platz bot und eine gute Verpflegung durch
die Gaststätte in der Halle gegeben war, könnte es auch 2026 wieder
heißen: „Bock auf Bock“ im Aubachtal.
Die Pferdesportfreunde dürften es verkraften können.
Fotos: Jörg Niebergall
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