Gemeinsame Fleischschafauktion mit Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland - ein rundum erfolgreicher Auftakt in Neuwied-Oberbieber (RP)
Nachdem die gemeinsame Bockauktion in den letzten Jahren in Hessen ausgerichtet wurde, war dieses Jahr Rheinland-Pfalz am Zuge. Am Samstag, den 24.02.2024 startet pünktlich um 7 Uhr der Auftrieb der 60 gemeldeten hessischen, rheinland-pfälzischen und saarländischen Böcke auf der Reitanlage Flohr in Neuwied-Oberbieber. Insgesamt wurden sechs Charollais, vier Ile de France, ein Shropshire, 23 Schwarzköpfige Fleischschafe, sieben Suffolk und 14 Merinolandschaf-Böcke prämiert.
Als Preisrichter konnte Johann Trinkl, Hackermois, und als Auktionator Berthold Majerus gewonnen werden.
Die Prämierung begann mit der Rasse Charollais, aus der Zucht Bässe, Felsberg, wurden fünf Tiere und ein Bock aus der Zucht Schönfeld, Lauterbach-Allmenrod, aufgetrieben. In der ersten Gruppe des Tages setzte sich die Kat.-Nr. 7 aus der Zucht Bässe als 1a Bock durch, sehr gute Fundamente gepaart mit einem festen Rücken und kräftiger Bemuskelung gaben den Ausschlag.
Im Anschluss ging es mit der zweiten französischen Fleischrasse, den Ile de France, weiter. Hier dominierte die Zuchtstätte Starklauf, Frankenberg (HE), und stellte mit der Kat.-Nr. 9 den 1a Bock.
Die Schwarzköpfigen Fleischschafe waren mit 23 Tieren die größte Gruppe und wurden in vier Klassen prämiert. Hier dominierten die rheinland-pfälzischen Zuchtstätten, mit rahmigen, gut bemuskelten und korrekt im Fundament stehenden Böcken. So stellte der Betrieb Friedel Bous, Mayen-Alzheim, mit der Kat.-Nr. 16 den Siegerbock, einen weiteren 1a-Bock mit der Kat.-Nr. 44 und mit 150 kg den Fleischsieger (Kat.-Nr. 43). Reservesieger wurde ein äußerst harmonischer Jährlingsbock aus der hessischen Zucht Schönfeld, Kat.-Nr. 38. Zudem konnten die Zuchtstätten Michels und Naunheim mit einem weiteren 1a-Bock (Kat.-Nr. 26) und dem Wollsieger (Kat.-Nr. 34) der Schwarzköpfe weitere rheinland-pfälzische Erfolge einfahren.
Die Rassegruppe der Suffolks war mit 7 Böcken vertreten und bildete damit eine Klasse. Die Zuchtstätte Walter (RP) stellte mit der Kat.-Nr. 48 den 1a-Bock, er konnte mit gutem Fundament und Bemuskelung überzeugen. Erfreulicherweise waren zur Auktion nach Neuwied auch zwei neue Suffolk-Zuchtstätten aus Hessen angetreten, der Betrieb Schinkel aus Hofgeismar und der Betrieb Schuch aus Volkmarsen, der mit der Kat.-Nr. 47 den 1 d Bock stellte.
Die Merinolandschafe bildeten in der Prämierung den krönenden Abschluss. Die 14 Böcke wurden in drei Klassen rangiert. Die Zuchtstätte Bühner GbR, Kandel, konnte hier mit einem imposanten Bock, der Kat-Nr.: 55 überzeugen und den Siegerbock stellen. Reservesieger wurde ein korrekter Jährlingsbock aus der Zucht Fehl, Schlüchtern, mit der Kat.-Nr. 65. Die Lehr- und Versuchsanstalt Neumühle, Münchweiler, konnte mit einem sehr rahmigen Bock, Kat-Nr. 68 ebenfalls einen Klassensieg verzeichnen. Der Fleischsieger ging ebenfalls an die an die Lehr- und Versuchsanstalt Neumühle, der Bock -geb. im Juli 2022- mit der Kat.-Nr. 56 brachte an diesem Tag 148 kg auf die Waage. Der Wollsieger der Merinolandschafe kam aus der hessischen Zuchtstätte Fehl, die Kat.-Nr. 64 überzeugte mit einer einheitlichen glänzenden Wolle und festem Stapel.
Bevor es mit der Versteigerung los ging, wurden alle Sieger- und 1a-Böcke, sowie die Fleisch- und Wollsieger im Ring präsentiert und von Heinrich Schulte (ZL RP) der Öffentlichkeit vorgestellt.
Anschließend folgte die Stunde von Berthold Majerus, der sich freute in seiner alten Heimat wieder eine Versteigerung durchzuführen. Er hatte sichtlich Spaß daran die 55 Böcke den Käufern schmackhaft zu machen und fand für jedes Tier die passenden Worte. Die Stimmung und das Ambiente in der Reithalle waren hervorragend. Bei 500 Euro starteten die Böcke der Wertklasse II und die Auktionen und gingen schnell in den vierstelligen Bereich. 3800 € war an diesem Tag der Spitzenpreis für den Schwarzkopfbock mit der Kat.-Nr. 19 aus der Zucht Bous (RP), der nach Baden-Württemberg wechselte. Auch bei den Merinozüchtern kam Freude auf, gleich drei Böcke wurden zu Höchstpreisen von jeweils 2.100 € verauktioniert, die Katalognummern 55 (Bühner GbR), 56 (Neumühle) und 65 (Fehl). Bei einem Durchschnittspreis von 1000 € wurden 50 Böcke verkauft und man sah am Ende der Auktion jede Menge zufriedene Gesichter.
Rasse (aufgetriebene Anzahl) |
Ø - Preis € |
Höchstpreis € |
Verkaufte Böcke |
Charollais (6) |
708 |
1000 |
5 |
Ile de France (4) |
750 |
850 |
2 |
Shropshire (1) |
- |
- |
- |
Schwarzköpfiges Fleischschaf (23) |
1444 |
3800 |
23 |
Suffolk (7) |
708 |
950 |
6 |
Merinolandschaf (14) |
1396 |
2100 |
14 |
Gesamt |
1001 |
3800 |
50 |
Katja Götz, Zuchtleitung Hessen
Auktionsgeschehen
Links: Reservesieger des Schwarzköpfigen Fleischschafs, Kat.-Nr. 38, Zucht Schönfeld (HE)
Rechts: Siegerbock des Schwarzköpfigen Fleischschafs, Kat.-Nr. 16, Zucht Bous (RP)
Links Reservesieger der Merinolandschafe, Kat.-Nr. 65, Zucht Fehl (HE)
Rechts: Siegerbock der Merinolandschafe, Kat.-Nr. 55, Zucht Bühner GbR (RP)
Bockauktion in Oberbieber mit 60 Tieren von 16 Züchtern
aus drei Bundesländern
Von Jörg Niebergall
Oberbieber.
Bock auf Reiten oder doch lieber Bock auf Bock? Während
für die Pferdeliebhaber am Samstag „nur“ der Ausritt in die freie Natur auf dem Programm stand, tummelten sich in der Halle der Reitsportanlage Flohr erstmals jede Menge blökender männlicher Schafe,
ihre alten und neuen Besitzer und jede Menge interessierter Zuschauer.
Die Landesverbände Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland hatten
zur Prämierung und Absatzveranstaltung für Zuchtböcke der
Rassen Charollais, Ile de France, Merinolandschaf, Schwarzköpfiges
Fleischschaf, Shropshire-Schaf und Suffolk-Schaf eingeladen. 16 Züchter
der Verbände hatten insgesamt 60 Tiere mit nach Oberbieber gebracht.
Erst bewertete Preisrichter Johann Trinkl aus dem bayerischen
Hackermois die zwischen ein und zwei Jahre alten Tiere, dann stellte Zuchtleiter Heinrich Schulte (Landwirtschaftskammer Koblenz) die Sieger und ihre Besitzer der Öffentlichkeit vor. Im Team mit der
hessischen Kollegin
Katja Götz wurde die Prämierung vorgenommen.
Kein Schnäppchen: 3800 Euro für ein Schaf der „Extraklasse“
Dann schlug die Stunde von Auktionator Berthold F. Majerus. Der
Chef einer Agrarberaterfirma ist Fachmann auf dem Gebiet. Schnell
hatte Majerus die Käufer im Griff, sprachgewandt fand er für jeden
Bock die passenden Worte, und auch den Umgang mit dem Auktionshammer beherrschte er perfekt.
Einfach nur mal reinschauen, das war dann auch die Absicht von
Schafzüchterin Simone Melsbach und ihrem Vater Werner aus Feldkirchen,
die selbst eine Herde mit rund 500 Schafen besitzen. „Ich glaube, das reicht eigentlich“, sagt Simone Melsbach. „Und außerdem
haben wir ja zu Hause selbst großartige Tiere, sodass wir hier nicht
mitsteigern müssen.“
Bei 500 Euro starteten die Auktionen und gingen schnell auch mal in den vierstelligen Bereich. 3800 Euro mussten man dann schon für ein Tier der „Extraklasse“ hinlegen.
Der Mayener Friedel Bous hatte das Glück und verkaufte seinen
Bock nach Baden-Württemberg. So sah man dann am Ende
auf beiden Seiten überwiegend zufriedene Gesichter.
Genauso hatten sich die Veranstaltungsleiter Werner Neumann
aus Heimbach-Weis und der Vorsitzende des hessischen Verbandes
für Schafzucht und Schafhaltung, Oliver Stey, das Event vorgestellt.
Zuletzt hatten die Veranstaltungen im hessischen Alsfeld stattgefunden,
besonders durch das Engagement von Werner Neumann traf
man sich aber jetzt wieder einmal in Rheinland-Pfalz. „Das Ambiente
mit der Halle hier hatte sich einfach angeboten“, sagt Neumann.
„Wir nahmen Kontakt zum Betreiber Daniel Engel auf und wurden
uns schnell einig, hierhin einzuladen. Zumal unser Stall in Heimbach-
Weis derzeit einfach voll ist.“
Und da bis auf einige kleine Technikprobleme alles wie am
Schnürchen lief, das weiträumige Außengelände für jede Menge
Fahrzeuge und Besucher Platz bot und eine gute Verpflegung durch
die Gaststätte in der Halle gegeben war, könnte es auch 2026 wieder
heißen: „Bock auf Bock“ im Aubachtal.
Die Pferdesportfreunde dürften es verkraften können.
Fotos: Jörg Niebergall
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